Über 100 Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung zum „Runden Tisch Asyl”. Sie waren gekommen, um ihre Hilfe anzubieten und Flüchtlingen und Asylsuchenden in Brüggen den Start in unserer Gemeinde zu erleichtern. Die Hilfsangebote reichen von der Hausaufgabenbetreuung, über Sprachunterricht, die Begleitung bei Behördengängen oder Arztbesuchen, die Einladung zur Mitwirkung in Vereinen, bis hin zum Angebot materieller Sachspenden wie Kleidung, Möbel und Spielzeug.
„Diese enorme Hilfsbereitschaft freut uns sehr; ganz besonders vor dem Hintergrund, dass noch gar nicht klar ist, wie viele Flüchtlinge Brüggen zugewiesen bekommt”, kommentierte SPD-Fraktionschef Gottfried Optenplatz den Andrang in der Burggemeindehalle. Die Gemeinde wurde Ende Dezember lediglich darüber informiert, dass sie mit der Aufnahme zusätzlicher Asylbewerber rechnen muss. Unklar ist auch die Zusammensetzung der Gruppen. Die Verwaltung hat weder Einfluss auf die Anzahl der Zuweisungen, noch auf deren Herkunft oder kulturellen Hintergrund. Fest steht nur: Sind die Menschen erst einmal in Brüggen angekommen, muss die Gemeinde sie unterbringen und versorgen.

Der „Runde Tisch Asyl” machte deutlich, dass zur Betreuung und Versorgung der derzeit 86 Asylbewerber im Gemeindegebiet im Moment keine zusätzliche Hilfe nötig ist. Für Menschen, die zukünftig Schutz in Brüggen suchen, hat die Verwaltung jedoch nun zahlreiche Adressen, bei denen sie Hilfe konkret und bedarfsgerecht abrufen kann. Woran es allerdings noch immer mangelt, ist Wohnraum zur dezentralen Unterbringung der Menschen. Die ehemalige Landesjagdschule bringt zwar vorübergehend Entlastung. Sie ist jedoch nur als vorübergehende Lösung vorgesehen. Hausbesitzer, die über leer stehende Wohnungen verfügen, werden deshalb dringend gebeten, ihre grundsätzliche Bereitschaft zur Aufnahme von Flüchtlingen, insbesondere von Familien, bei der Verwaltung zu melden. Für die Mietkosten kommt die Gemeinde auf.

Für die Teilnehmer am „Runden Tisch Asyl” war es ein gutes Gefühl, zu sehen, dass sie mit ihrer Einstellung gegenüber Asylbewerbern nicht allein sind. Mit ihrer Hilfsbereitschaft machen sie deutlich, dass sie in den Flüchtlingen keine „Fremden”, sondern in erster Linie „Menschen” sehen. Aus diesem Grund hätte „BRÜGIDA” in unserer Gemeinde keine Chance. Und das ist gut so. (tli.)